Bänderdehnungen/Bandinstabilität am Knie

Eine Bänderdehnung im Knie ist eine häufige Verletzung, die meist durch plötzliche Bewegungen wie Sprünge, Drehungen oder abruptes Abbremsen entsteht. Dabei werden die Bänder überdehnt, was zu Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen führen kann.

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Der Heilungsverlauf hängt von der Schwere der Dehnung ab, wobei eine konsequente Entlastung und gezielte Eigenmaßnahmen entscheidend sind, um die Heilung zu fördern und erneuten Verletzungen vorzubeugen. Neben Bandagen zur Stabilisierung helfen Ruhe, Kälte- und Wärmeanwendungen sowie leichte Bewegungs- und Balanceübungen, die Beschwerden zu lindern und die Kniefunktion langfristig zu unterstützen.

Das Kniegelenk

Das Kniegelenk ist eines der größten und wichtigsten Gelenke des Körpers. Es verbindet über Knorpel-Gelenkflächen den Oberschenkel (Femur)und denUnterschenkel (Tibia, Fibula). Das Gelenk ermöglicht Bewegungen wie Beugen und Strecken des Beins, was für das Gehen, Laufen und Treppensteigen unerlässlich ist. Das Knie funktioniert stabil durch verschiedene Bänder(z. B. Kreuzbänder und Seitenbänder), Muskeln und Sehnen. Dabei spielt auch die Kniescheibe (Patella) eine wichtige Rolle. Zudem sorgen die Menisken – zwei Knorpelscheiben – für eine verbesserte Kongruenz der Gelenkpartner, gleichmäßige Druckverteilung, eine stoßdämpfende Wirkung und stabilisierende Wirkung im Knie.

Mit zunehmendem Alter oder durch Überbelastung können sich degenerative Veränderungen (Verschleiß) am Kniegelenk entwickeln. Zu den häufigsten gehören Arthrose, degenerative Meniskusschäden und degenerative Veränderungen an den Bändern.

Was ist eine Bänderdehnung am Knie?

Eine Bänderdehnung (Distorsion) entsteht, wenn die Bänder des Kniegelenks durch plötzliche, sehr dynamische Bewegungen überdehnt werden. Bänder sind elastische Gewebestrukturen, die Gelenke stabilisieren, und bei einer Dehnung werden diese stark beansprucht, aber sie Reißen nicht. Bänderdehnungen treten häufig bei Sportarten oder Arbeitstätigkeiten auf, bei denen schnelle Richtungswechsel, Sprünge oder abruptes Abbremsen vorkommen. Auch das Wegknicken oder Verdrehen beim Bewegen auf unebenem Untergrund kommt als Ursache in Frage. Symptome sind Schmerzen (lokaler Druckschmerz, Bewegungsschmerz), Schwellungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit im betroffenen Gelenk.

Wie ist der Verlauf einer Bänderdehnung am Knie?

Der Verlauf hängt von der Schwere der Verletzung und auch weiteren Kollateralschäden ab. Direkt nach der Verletzung treten Schmerzen auf, oft begleitet von Schwellungen und einem Spannungsgefühl im und um das verletzte Knie. Meist verstärken sich die Symptome innerhalb der ersten Stunden und das Gelenk kann sich instabil anfühlen. Bei einer leichten Bänderdehnung klingt der Schmerz oft innerhalb weniger Tage ab, während eine höhergradige Bänderdehnung z.B. auch mit Teilriss etwas länger zur Heilung braucht, oft bis zu mehreren Wochen. In beiden Fällen ist es wichtig, die Kniegelenkbelastung konsequent zu reduzieren, um die Bänder vollständig ausheilen zu lassen und erneute Verletzungen zu vermeiden.

Therapieansätze für Zuhause

Die SMINA COMFORT Knie Bandage kann das betroffene Gelenk durch Kompression stützen und stabilisieren sowie die Belastung reduzieren. Sie unterstützt das Knie und schützt es vor ungewollten Bewegungen, was die Heilung beschleunigen kann. Neben der Bandage gibt es einige Maßnahmen, die du zu Hause umsetzen kannst, um die Beschwerden zu lindern und die Heilung zu fördern:

Bewegung und Mobilität: Akutphase: Vermeidung aller Bewegungen und Belastungen, die Schmerzen verursachen. Längeres Gehen, Stehen, Sitzen sollte eingeschränkt werden. Die Belastungsreduktion ist wichtig, damit sich das geschädigte Band erholen kann. Das Knie sollte in einer schmerzarmen neutralen Position gehalten und ruckartige Bewegungen oder Drehungen vermieden werden.

Mobilisation nach der Akutphase: Sobald die Schmerzen und Schwellungen zurückgegangen sind, kann mit Bewegungsübungen dosiert begonnen werden. Beuge- und Streckbewegungen (z.B. im Sitzen ausgeführt) fördern die Durchblutung und halten die Gelenke beweglich. Unbedingt darauf achten, dass diese Bewegungen schmerzarm oder schmerzfrei bleiben

Im weiteren Heilverlauf: Regelmäßige Bewegung mit moderater Kniebelastung und die Vermeidung oder Reduktion von einseitigen Belastungen hilft, die Gelenke beweglich zu halten und die Muskulatur zu stärken. Spaziergänge, Nordic Walking, Radfahren oder Aquagymnastik sind ideal, um das Knie beweglich zu halten, ohne es übermäßig zu belasten.

Kälte-, Wärmeanwendungen: Lokale Maßnahmen wie Kälteanwendung (u.a. Kälteverbände, Eiswasser) bei akuten Bandverletzungen am Knie und Wärmeanwendung an der Beinmuskulatur (u.a. Wärmflache, Körnerkissen, Rotlicht) sind zu empfehlen. Wärme kann bei Muskelverspannungen um das Knie entspannend wirken und die Durchblutung fördern. Die jeweilige Verträglichkeit Kälte oder Wärme ist individuell zu betrachten.

Eigenübungen für die Muskulatur: Eine gut entwickelte und funktionierende Oberschenkel- und Unterschenkelmuskulatur stützt das Kniegelenk und fördert die Stabilität. Kräftigungsübungen für Ober- und Unterschenkelmuskulatur, wie Beinstreck- und Beinbeugeübungen, moderate Kniebeuge sind im weiteren Heilverlauf (Schmerzen, Schwellung beseitigt) zu empfehlen. Übungen findest du auch unter den SMINA Eigenübungen. Achte darauf, die Übungen dem Zustand des Knies angepasst und kontrolliert auszuführen, um das Knie nicht zu überlasten.

Auch andere Bewegungsübungen für den Erhalt oder die Verbesserung der Beweglichkeit sowie Dehnen für die Oberschenkel- Unterschenkelmuskulatur (vordere und hintere Muskulatur) sind hier wichtig. Für die Gelenkmobilisation können neben Dehnungsübungen aber auch Aktivitäten wie Yoga, Pilates, Tai-Chi, Feldenkrais zur Anwendung gebracht werden.

Balance- und Stabilisationsübungen: Balanceübungen wie das Einbeinstehen oder leichte Übungen auf einer weichen Unterlage fördern die Kniekontrolle und die Stabilität. Ein Balance-Pad oder ein weiches Kissen unter dem Standbein erhöhen die Herausforderung und verbessern die Stabilität der Kniestrukturen.

Schmerzmittel bei akuten Schmerzen: Entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac können eingenommen werden, um starke Schmerzen zu lindern. Aufgrund verschiedener Nebenwirkungen und der negativen Auswirkung auf die Bandheilung ist nur eine kurzzeitige Anwendung (bis zu 3 Tage) zu empfehlen. Entzündungshemmende Phytopharmaka stellen eine Alternative dar.

Wenn nach einer Bänderdehnung im Verlauf von 2-4 Wochen, die Beschwerden sowie Bewegungs- und Belastbarkeitsdefizite trotz dieser Maßnahmen sich nicht bessern lassen oder zunehmen, ist ein Arztbesuch ratsam. Eine gezielte Therapie ist dann zu überlegen.

Mit der Kombination aus der SMINA Kniebandage, gezielten Übungen, Anpassungen im Alltag und regelmäßiger Umsetzung von Eigenmaßnahmen kann jeder Betroffene selbst viel